Familienstellen ist ein aus dem Psychodrama, der Gruppendynamik und Gestalttherapie entstandenes psychotherapeutisches Verfahren. Grundsätzlich geht es darum, Beziehungen und systemische Verstrickungen eines Familiensystems sichtbar zu machen.

Ursache für eine Verstrickung kann sein, dass eine zur Familie gehörende Person ausgeschlossen oder auch vergessen wurde. So wird ein Mitglied der Familie in nächster oder übernächster Generation diese Person vertreten und in eine unbewusste Solidarität mit ihr treten.

Es gibt viele weitere mögliche Ursachen und die unterschiedlichsten Dynamiken. Alle zu erörtern würde den Rahmen dieser Einführung sprengen. Eine häufige Ursache, die für Klienten zu lösen mir sehr am Herzen liegt, sei aber noch erwähnt: Kinder treten all zu oft aus Liebe zu ihren Eltern an die Stelle ihrer Großeltern, um einem Elternteil die Liebe und Zuwendung zu geben, die dieser von seinen Eltern schicksalhaft oder „verstrickt bedingt“ nicht bekommen konnte. Es ist leichter für das Kind, die für es viel zu schwere Aufgabe zu tragen, als Mutter oder Vater leiden zu sehen. Damit aber bringt es die Ordnungen im System völlig durcheinander. Es kann der Aufgabe nicht gerecht werden, verzichtet auf den Platz, der ihm als Kind zusteht, um statt dessen zu geben wie ein Großer.

Krankheit, Depression und Beziehungsprobleme im späteren Leben können aus solch einer Verstrickung und „Unordnung“ im Familiensystem entstehen. Anliegen für eine Familienaufstellung können sein: Familienkonflikte, Partnerschaftsprobleme, Scheitern im Beruf, finanzielle Themen, wiederkehrende Probleme am Arbeitsplatz, gesundheitliche Erkrankungen und seelisches Leiden, Verhaltensauffälligkeiten und -störungen bei Kindern, schwere Traumata (Unfall, plötzlicher Tod, Missbrauch), psychosomatische Erkrankungen wie Depression, Essstörungen usw.

 

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Buchempfehlung:

Illse Kutschera/Christine Brugger

Was ist nur los mit mir?
Krankheitssymptome und Familienstellen

Ein neues Verständnis von organischen Erkrankungen und Symptomen. Familienstellen als sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin. Mit zahlreichen Beispielen.

„Der Körper beginnt zu schreien, wenn seelische Bedürfnisse ignoriert werden.“
Diese Beobachtung hat Ilse Kutschera, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie, im Laufe ihrer langjährigen Praxis immer wieder gemacht. Sie interessierte daher die Frage, welchen Sinn körperliche Symptome haben können. Sie fand in der von Bert Hellinger begründeten Methode des Familienstellens eine neue Perspektive, die die schulmedizinische Sichtweise ideal ergänzt.

5. Auflage.
Übersetzungen in englisch, italienisch, spanisch, polnisch und russisch.
Die englische Version erschien im Herbst 2006 im Carl Auer Verlag
www.carl-auer.de

176 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
EURO 17,95
Format 13,5 cm x 21,0 cm
ISBN 3-466-30595-0

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