Haltungsanalyse

Sicherlich gibt es günstige und weniger gute Körperhaltungen. Manche sind konstitutionell bedingt, andere erworben durch ungünstige und unphysiologische Belastung. Wenn beim Stehen alle Gelenke des Körpers von unten nach oben, also Füße, Knie, Hüfte, Becken, Schultern und Kopf „ordentlich“ übereinander stehen, ist die Belastung der Bandscheiben und Wirbelgelenke am niedrigsten und die sowohl großen als auch kleinen Gelenke werden gleichmässig belastet. Eine ungleichmäßige Belastung durch z.B. Fehlstellung oder Fehlhaltung kann zu Gelenksproblemen in z.B. Knie oder Hüfte oder aber zu Haltungsschwächen bzw. Haltungsschäden führen. Die Wirbelsäule kann durch eine schlechte Körperhaltung durch unsymetrische Überlastung auf Dauer Schmerzen bereiten und Gelenke frühzeitig degenerieren lassen.

Das Bewusstwerden der eigenen Körperhaltung ist für viele Patienten ein erster Schritt, mit ihrer Fehlhaltung vertraut zu werden – ein wichtiger psychologischer Aspekt, um eine Behandlung und täglich gezielte Muskelkräftigung und Dehnung in ihr Leben zu integrieren.

Was der Gang verrät

Damit wir aufrecht gehen können, müssen eine Vielzahl von Muskeln, Gelenken und Nervenbahnen koordiniert zusammenarbeiten. Dieses komplexe Zusammenspiel kann von den verschiedensten Erkrankungen empfindlich gestört werden. Umgekehrt kann ein geschulter Beobachter aus individuellen Besonderheiten des Gangbildes Rückschlüsse auf die zugrunde liegenden Störungen und inneren Spannungen ziehen.

Der „ideale Gang“ des gesunden Erwachsenen ist ökonomisch und zeigt harmonisch fliessende Bewegungsabläufe.

Durch ganzheitliche Körper- und Bewegungsarbeit (Korrektur von Fehlhaltung und den Abbau alter Bewegungsmuster durch Lösen von im Körper verankerten inneren Spannungen) können Patienten ihre Beweglichkeit erhöhen, tiefer und freier atmen, aufrechter und präsenter durch ihr Leben gehen, präventiv Beschwerden vermeiden und sich in ihrem Lebensumfeld mehr Raum verschaffen.

Spezielle Kindergymnastik bei Rücken- & Fußschwäche

Die Füße tragen den Menschen während des ganzen Lebens. Sie brauchen die optimale Positionierung, um ihre Arbeit gut machen zu können. Bereits viele Kinder leiden schon an einer Fußschwäche oder an Fußfehlhaltungen, wie Knick-, Senk- und Spreizfüßen. Fußfehlhaltungen führen unweigerlich zu Gelenkproblemen, die Knie- und Hüftgelenke ebenso betreffen wie die Wirbelsäule. Mit Spiel und Spaß kann man aber viel für die Füße tun, um den beginnenden Fehlhaltungen entgegenzuwirken.

Rückenschmerz ist in der heutigen Gesellschaft nahezu zur Volkskrankheit geworden. Eine Rückenschwäche, unabhängig ob konstitutionell bedingt oder erworben, kann sich ohne Gegenmaßnahmen zu einem dann meist irreversiblen Rückenschaden mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bis hin zu Bandscheibenvorfällen weiterentwickeln.

Selbst bei gesunder Fußhaltung kann beispielsweise durch falsches Sitzen über Stunden an einer zu hohen oder zu niedrigen Schulbank während der ersten Wachstumsphase im ersten Schuljahr mit meist aus Zeitmangel bedingtem Bewegungsmangel eine Rückenschwäche entstehen, die je nach Ausmaß und ohne ein ausreichendes und zielgerichtetes Bewegungsangebot meist im Erwachsenenalter zu erheblichen Beschwerden und Schmerzen führt.

Auf Hohlrücken, Hohlrundrücken, Rundrücken, Totalrundrücken, seitliche Haltungsabweichung und Skoliosen unabhängig davon, ob angeboren oder erworben, kann durch gezielte Muskelkräftigung und entsprechende Dehnübungen aber nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen mit Erfolg eingewirkt werden, um eine Verbesserung der Haltung zu erarbeiten oder um Schmerzlinderung in späteren Stadien zu erfahren.

 

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